Thai Inside
Als großer Fan der thailändischen Küche bin ich bisher von dem, was in Berliner Thairestaurants geboten wird leider viel zu oft enttäuscht worden. So habe ich ehrlichgesagt auch, trotz ausdrücklicher Empfehlung von Freunden, nicht gerade viel erwartet als ich vor kurzem mit meiner Mutter das Thai Inside besuchte. Wir standen hungrig am Alexanderplatz, nicht gerade ein kulinarisches Mekka, wollten was Warmes. Nicht allzu weit entfernt und was Besonderes sollte es sein. Und genau das bekamen wir im Thai Inside!
Die Einrichtung des Lokals ist sehr schlicht, fast ein bisschen kühl, aber angenehm frei von Backpacker-Souvenirs, die man in den landläufigen asiatischen Restaurants sonst nur allzu zahlreich vorfindet. Dafür ist das, was serviert wird umso üppiger - sowohl was die Portionsgröße, als auch was die Würze mit frischen Kräutern und aromatischen Currymischungen, sowie auch was die überbordende Dekoration der Gerichte angeht. Der staunende Gast bekommt sein Essen gerne mal in einem kleinen Dschungel aus meisterhaft zurechtgeschnitzten und waghalsig drappierten Gemüseblüten, Bananenblättern, Orchideen, hoch aufragendem Zitronengras, Ingwer- und Galangaknollen serviert.
Hier kann sich auch wirklich das Auge mit sattessen.
Glücklicherweise sehen die Speisen nicht nur wunderschön aus, sondern sind auch für den Gaumen ein Genuss! Die Auswahl vegetarischer Gerichte ist groß genug und es findet sich vieles, wovon man beim 0815 Thai an der Ecke nur träumen kann.
Das von mir bestellte, im Bananenblatt servierte Curry mit feinstem jungem Kokosfleisch und viel anderem Gemüse wie z.B. süßem Paprika, knackigem Pak Choi (oder war es ein sehr ähnliches anderes Blattgemüse?) und einer großzügigen Menge frischen Thai-Basilikums kam überraschenderweise wie ein Soufflé daher! Gebacken und dabei oben gestockt und im unteren Teil cremig kokossaucig. So hatte ich mein Curry noch nie!
Das rote Curry meiner Mutter war sogar noch cremiger als meines und hatte neben Tofuscheiben auch reichlich Gemüse vorzuweisen. Darunter auch einige ungewöhnliche Sorten, wie z.B. kleine Bitterauberginen.
Aber jetzt habe ich ja vor lauter Begeisterung über die Hauptgerichte ganz vergessen die fantastische Vorspeise zu erwähnen.
Wir hatten gegrillten Tofu, Zucchini, Tomate und in einer luftig-krossen Panade fritierter Kürbis und Süßkartoffel mit einer fantastischen Avocado-Limetten Sauce. Wirklich köstlich! Und eine so große Portion, dass sie locker für zwei Personen als Vorspeise ausgereicht hat.
Zum Glück gibt es (zumindest in meiner Familie) für Süßes einen extra Magen, so dass wir uns trotz massiger Füllung durch Vor- und Hauptspeise, ein Dessert nicht entgehen lassen mussten. Der georderte Thai Pudding mit Früchten war eine Überraschung: kein Gewabbel, wie man es hierzulande von Puddings kennt, sondern eine angedickte, cremig-süße Kokosmilch mit lustigen grünen Tapioka Perlen. Lecker!
Auch zu sehr zu empfehlen sind die Shakes, bei denen auch wieder nicht an Deko gespart wird. Meinen erfrischenden Limettenshake hatte ich ruckzuck weggeschlürft!
Um die Lobeshymne auf das Thai Inside noch fast bis ins Unerträgliche zu steigern, muss ich jetzt wohl nur noch erwähnen, dass auch noch der Service topp war! Super freundlich und sehr zuvorkommend. An diesem Restaurant habe ich einfach nichts gefunden, worüber ich motzen könnte.
Die Preise sind natürlich etwas höher als bei Thai-China-Asia-Imbiss, aber das Essen hier und dort hat auch einfach nichts miteinander gemein. Wer das zusammen in einen Wok wirft, dem ist sowieso nicht zu helfen.
Die ca 10Eur für ein vegetarisches Hauptgericht sind im Thai Inside wirklich jeden Cent wert.
Wir sind rundum zufrieden nachhause gerollt, mit seligem Lächeln und Orchidee am Revers! Tut es uns nach, ich kann es Euch nur empfehlen!
Soundtrack zum Artikel gibts auch wieder ;)
Thai Inside
Dircksenstr. 37
Berlin-Mitte [click to see map]
S und U Alexanderplatz
geöffnet täglich 12-24 Uhr